Schiedsgericht

Das Schiedsgericht besteht aus dem ersten und zweiten Schiedsrichter, zwei oder vier Linienrichtern und den Schreibern. Zusätzlich kann es noch einen Assistenten des Schreibers geben, der beispielsweise eine Anzeigetafel mit dem Spielstand bedient.

Erster Schiedsrichter

Volleyball erster SchiedsrichterDer erste Schiedsrichter steht oder sitzt auf einem Schiedsrichterstuhl seitlich des Netzes. Sein Sichtfeld muss sich ungefähr 50 cm über dem Netz befinden.

Der erste Schiedsrichter leitet das Spiel und hat Befugnis über alle Mitglieder des Schiedsgerichts und der Mannschaften. Seine Entscheidungen sind endgültig. Er darf andere Mitglieder des Schiedsgerichts überstimmen, wenn sich herausstellt, dass sie sich geirrt haben. Er darf ein Mitglied des Schiedsgerichts auch auswechseln, wenn dieses seine Aufgaben nicht ordnungsgemäß erfüllt. Außerdem darf er auch über Dinge entscheiden, die nicht in den Regeln verankert sind, aber dennoch das Spiel betreffen, beispielsweise den Spielverlauf störende Zuschauer.

Der erste Schiedsrichter signalisiert die Freigabe des Aufschlags mit einem Pfiff und dem entsprechenden Handzeichen. Erkennt er einen Fehler, signalisiert er das durch einen Pfiff. Daraufhin zeigt er an, welche Mannschaft den nächsten Aufschlag ausführt. Durch Handzeichen verdeutlicht er die Art des Fehlers und identifiziert falls nötig den Spieler, der den Fehler begangen hat. Der zweite Schiedsrichter wiederholt dabei alle Handzeichen des ersten Schiedsrichters. Erkennt der zweite Schiedsrichter einen Fehler, signalisiert er das durch einen Pfiff, zeigt aber nur die Art des Fehlers und den schuldigen Spieler. Der erste Schiedsrichter zeigt die als nächstes aufschlagende Mannschaft an und der zweite Schiedsrichter wiederholt dieses Handzeichen. Nach einem Doppelfehler, wenn beide Mannschaften gleichzeitig einen Fehler begangen haben, zeigen beide Schiedsrichter alle nötigen Informationen. Der Aufschlag wird dann wiederholt.

Zweiter Schiedsrichter

Volleyball SchiedsrichterDer zweite Schiedsrichter steht an der gegenüberliegenden Seite des Netzes.

Der zweite Schiedsrichter ist der Assistent des ersten Schiedsrichters. Während eines Ballwechsels hat er einen eigenen Zuständigkeitsbereich, in dem er Fehler durch einen Pfiff und ein darauf folgendes Handzeichen anzeigen darf. Dazu gehören: Eindringen in das gegnerische Feld über die Mittellinie, Behinderung des Gegners beim Eindringen in den gegnerischen Raum unterhalb des Netzes, Positionsfehler der annehmenden Mannschaft beim Aufschlag, Berührung des Netzes, Blockaktionen, Berühren eines Gegenstandes außerhalb des Feldes durch den Ball, Kontakt des Balles mit dem Boden, wenn es der erste Schiedsrichter nicht erkennen kann (weil ihm beispielsweise die Sicht durch Spieler verdeckt ist), Überqueren des Balls außerhalb des Überquerungssektors auf seiner Seite. Fehler, die außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs liegen, darf er dem ersten Schiedsrichter zwar durch Handzeichen anzeigen, das Spiel aber selbst nicht unterbrechen. Er überwacht auch die Schreiber, sich gerade nicht im Feld befindende Spieler, Auszeiten und Auswechslungen. Er nimmt Anfragen für Auszeiten und Auswechslungen von den Trainern entgegen und weist diese zurück, falls sie ungültig sind. Der zweite Schiedsrichter hat somit umfangreichere Aufgaben als der erste Schiedsrichter.

Linienrichter

Volleyball LinienrichterDie Linienrichter befinden sich an je einer Ecke des Spielfeldes, bei zwei Linienrichtern an diagonal gegenüberliegenden Ecken.

Die Linienrichter zeigen mit einer 40 × 40 cm großen Fahne an, ob der Ball innerhalb oder außerhalb des Feldes den Boden berührt hat oder außerhalb der Antennen das Netz überquert hat. Außerdem zeigen sie an, ob ein Spieler der annehmenden oder verteidigenden Mannschaft den Ball berührt hat, bevor er ins Aus ging, oder ob ein Spieler die Antenne berührt hat. Sie signalisieren auch Fußfehler der Spieler auf ihrer Seite des Spielfeldes.

  1. Ball in: Der Linienrichter zeigt mit der Fahne auf den Boden.
  2. Ball aus: Er hält die Fahne seitlich über den Kopf vertikal in die Höhe.
  3. Ball berührt: Die Fahne wird mit einer Hand vertikal vor dem Körper gehalten und die Handfläche der anderen Hand wird auf die Spitze der Fahnenstange gelegt.
  4. Ball aus oder Fußfehler eines Spielers beim Aufschlag: Die Fahne wird mit einer Hand über dem Kopf in seitlicher Richtung geschwenkt und mit der anderen Hand wird auf die Antenne oder die entsprechende Linie gezeigt.
  5. Entscheidung nicht möglich: Die Unterarme werden vor dem Körper gekreuzt.

 

Schreiber und Helfer sitzen an einem Tisch hinter dem zweiten Schiedsrichter.